Der Fingerhut ist eine zumeist zweijährige, sehr dekorative, ornamental eindrucksvolle Wildstaude. Im ersten Jahr wird eine große rundständige Rosette ausgebildet, im Folgejahr erscheint der mächtige Blütenstängel, welcher mit zahllosen glockenförmigen Blüten begeistert, die sich nach und nach über einen langen Zeitraum verteilt öffnen. Die Blüten des Fingerhut sind eine willkommene Nektarweide für Hummeln, welche durch ihren Besuch für sichere Bestäubung sorgen.
Der wunderschön anzusehende Fingerhut erfuhr bereits Mitte des 5. Jahrhunderts erstmals heilkundliche Verwendung, gegen Ende des 18. Jahrhunderts begann die Etablierung von Digitalis als Medikament. Digitalisglycoside sind vorwiegend im Blattwerk enthalten. Aus diesem werden diverse Arzneimittelbestandteile gewonnen, welche bei Erkrankungen des Herzens zum Einsatz kommen.
Bitte beachten: => Digitalis purpurea ist in allen Teilen (Samen, Pflanze) hochgiftig!
Samenportion, 80 Korn / Samen Digitalis purpurea
Botanische Bezeichnung:
Digitalis purpurea
Weitere Bezeichnungen, Synonyme:
Eisenhut, Fingerglöckerln, Fingerhut, Fingerkraut, Fingerpiepen, Fuchskraut, Garten-Fingerhut, Liebfrauen Handschuh, Potschen, Schwulstkraut, Waldglöckchen, Waldschelle
Familie:
Plantaginaceae / Wegerichgewächse
Herkunft:
Westeuropa, nördliches Europa, Marokko
Höhe:
Gut 120 cm, je nach Standortbedingungen auch höher
Blüte:
Juni bis August, diverse rötliche Töne, rosa, helles Violett, weiß
Standort:
Bodentolerant, Schatten bis Halbschatten, sonniger Standort wird toleriert, Kalkboden ist nicht kulturgeeignet
Überwinterung:
Winterhart, 2-jährig, willig aussamend
Verwendung:
Eine wertvolle Zierpflanze in Bauerngärten und naturnah gestalteten Pflanzungen. Wichtige Nektarquelle für Hummeln. Die Literatur berichtet über Verwendungen in der Homöopathie, im Altertum als äußerliches Mittel bei Geschwülsten des Unterleibs, bei Abszessen und gegen Kopfschmerzen, auch wird eine Anwendung als Brech- und Purgiermittel beschrieben. Sagen zufolge dient der Fingerhut dem Elfenvolk als Kopfbedeckung. Unglück bringende und böse Feen sollen Fingerhut Blüten zum Treiben ihres Unwesens eingesetzt haben, die innere Zeichnung der Glockenblüten soll dieses beleghaft zum Vorschein bringen. Aufgrund ihrer Giftigkeit ist dieser Pflanzenelfe mit Achtung und Vorsicht zu begegnen!
Aussaat:
Ganzjährig möglich, bevorzugt Februar bis Juni, Herbstaussaat empfehlenswert.
Keimtemperatur über 18° C, Samen leicht abdecken und gleichmäßig feucht halten, Keimungsdauer 2 bis 4 Wochen.