Schildlausbefall. Was ist gegen Schildläuse an Pflanzen, Kübelpflanzen zu tun?

Vorwiegend im Winter während der temperierten Überwinterung und im zeitigen Frühjahr kann es zum Schildlausbefall, zumeist an den Blattunterseiten von Pflanzen, kommen. Schildläuse sind ihrer Umgebung in farblicher Hinsicht meist sehr gut angepasst, daher sind diese Schädlinge in aller Regel nur sehr schwer an den Pflanzen auszumachen.
Als Schildläuse wird eine große Gruppe verschiedener Pflanzen-Schädlinge zusammengefasst, von denen bei uns in Mitteleuropa etwa 90 Arten auftreten können. Unter der Bezeichnung Schildlaus werden, neben vielen anderen Arten, folgende zusammengefasst: Deckelschildläuse, Höhlenschildläuse, Napfschildläuse, Pockenläuse, Röhrenschildläuse, Schmierläuse, Wollläuse …
Zumeist ist der Schildlausbefall einer Pflanze im Anfangsstadium nur schwer zu entdecken, jedoch verraten sich die Schildläuse, ebenso wie Blattläuse, bald selbst. Die Ausscheidungen der Schildläuse machen sich als klebriger Film auf den tiefer gelegenen Blättern der befallenen Pflanze bemerkbar. Dieser klebrige Film wird häufig als Honigtau bezeichnet, welcher in kurzer Zeit die Besiedlung des Blattwerkes durch den Rußtaupliz nach sich zieht. Der schwarze Belag, welcher vom Rußtaupilz hinterlassen wird, beeinträchtigt erheblich die Photosynthesefähigkeit des betroffenen Blattwerks. 
Zudem geben einige Schildlausarten giftige Stoffe an die Pflanzen ab, welche die Pflanzenentwicklung, das Wachstum der wertvollen Pflanze, zusätzlich hemmen.

Aber was ist nun zu tun?
 
  • Behutsames Abwischen des Blattwerkes im fortgeschrittenen Stadium des Befalls 
     
    Das behutsame Abwischen der Pflanzenblätter, welche bereits mit Honigtau oder einem schwarzen Belag überzogen sind, ist sicher extrem mühsam und zeitaufwändig. Jedoch ist diese Methode überaus effektiv und hilft, die Anzahl der Schädlinge einzudämmen und eine ausreichende Photosynthesefähigkeit der Pflanze aufrecht zu erhalten. Mit einem rauen Schwamm oder auch mit einer ausgedienten, weichen Zahnbürste, welche mit ein wenig in Wasser gelöster Schmierseife benetzt werden, sind gute Erfolge zu erzielen.
    Es ist jedoch gut verständlich, dass mit dieser Methode nicht alle Schädlinge erreicht werden können, daher empfehlen wir zusätzlich den Einsatz eines wirksamen Spritzmittels (siehe nächster Punkt). 
 
  • Ein Tipp für ein wirksames Spritzmittel 
     
    Die mechanische Entfernung der Schadinsekten ist meist unumgänglich, jedoch selten von einem 100%igen Erfolg gekrönt, eine erneute Ausbreitung der Lästlinge ist folglich nur eine Frage kurzer Zeit. Daher empfehlen wir die Anwendung eines leicht herzustellenden, sehr effektiven Spritzmittels, dessen Rezeptur wir hier verraten:
    In einem Liter Wasser werden 20 ml Schmierseife (aus der Drogerie) und 20 ml Spiritus gelöst. Mit dieser Lösung wird die Pflanze, damit natürlich auch die Schadinsekten, gründlich eingesprüht. Durch dieses Spritzmittel werden die Hüllen der Läuse gelöst, die Schadinsekten trocknen aus. 
    Diese Prozedur wird nach fünf bis sieben Tagen einmal, bei Bedarf auch mehrmals wiederholt, um auch frisch geschlüpfte, junge Schildläuse erfassen zu können.