Blattlausbefall. Was ist gegen Blattläuse an Pflanzen, Kübelpflanzen zu tun?

Blattläuse treten vorwiegend im beginnenden Frühjahr am frischen Austrieb, bevorzugt an weichblättrigen Belaubungen, an Kübelpflanzen auf. Durch ihre Fähigkeit Fliegen zu können, sind diese ungern gesehenen Lästlinge äußerst mobil und immerzu bestrebt, neue Nahrungsquellen aufzutun, was ihnen in gefühlt wenigen Wimpernschlägen auch erfolgreich gelingt.
Am häufigsten treten die mit dem bloßem Auge sichtbaren Übeltäter in mittleren Grüntönen in Erscheinung, jedoch gibt es auch Arten, welche Färbungen in gelb, braun und nahezu schwarz tragen.

Blattläuse vermehren sich ungeschlechtlich und sind zudem lebensgebärend. Zusammen mit ihrer aufgrund der Flugfähigkeit enorm hohen Mobilität ergibt sich ein geradezu endemisches Ausbreitungspotential.
Aber auch diese Aspekte sind noch nicht umfassend. Blattläuse haben Freunde, Helfer, Verbündete. Genau genommen werden die Blattläuse gar wie Herden von Nutztieren gehalten. Blattläuse werden von Ameisen ‚gehütet‘. Die Ameisen beschützen die Blattlauskolonien vor Fressfeinden, dafür entlocken die fleißigen sechsbeinigen Insekten ihren Schützlingen einen süßen Zuckersaft, die Ausscheidungen der Blattläuse (Honigtau), welche als sehr nahrhafte Belohnung äußerst begehrt sind.

Pflanzenzellen werden von den Blattläusen angestochen und ausgesaugt, in dessen Folge entwickeln sich die jungen Blätter zumeist verkrüppelt und können ihrer Bestimmung daher nur unzureichend oder auch gar nicht mehr gerecht werden. 
Die zuckerhaltigen Hinterlassenschaften der Läuse (Honigtau), welche sich als klebriger Film auf den Blättern unterhalb der Besiedlungsgebiete der Läuse bald bemerkbar macht, bilden einen idealen Nährboden für einen Folgeschädling, welcher zusätzlich die Aktivität des Laubes und damit die Vitalität der Pflanze maßgeblich schwächt. Es kommt der Rußtaupilz als weiterer Schadfaktor hinzu. Dieser Rußtaupilz ernährt sich von dem klebrigen Film der Blattlausexkremente (Honigtau) und hinterlässt einen schwärzlichen Belag, welcher die Photosynthese erheblich beeinträchtigt.

Aber was ist nun zu tun?
 
 
  • Die Ameisen vertreiben, um Blattläuse zu bekämpfen 
     
    Die Ameisen sollten vertrieben werden, damit natürliche Fressfeinde die Anzahl der Blattläuse reduzieren können.
 
  • Frische Triebspitzen einkürzen 
     
    Blattläuse befallen bevorzugt die Pflanzenteile, welche besonders intensiv und reich mit Energie seitens der Pflanze versorgt werden. Dies sind die frischen Triebspitzen und jungen Blätter einer Pflanze. Werden die frischen Triebspitzen der Pflanze eingekürzt, erfolgt zugleich eine drastische Reduktion der Schädlingspopulation.
 
  • Schnittgut sorgsam handhaben 
     
    Das Schnittgut sollte äußerst behutsam behandelt und keinesfalls geschüttelt werden. Die Blattläuse lassen sich rasch zu Boden fallen, um kurz darauf erneut die selbe oder auch eine andere Pflanze zu besiedeln. 
 
  • Blattlausbekämpfung mit Wasser 
     
    Nach dem Beschneiden der Pflanze werden noch vorhandene Blattläuse mit einem kräftigen Wasserstrahl im Freien oder, sofern es Pflanzengröße und örtliche Gegebenheiten zulassen, unter einer Dusche abgespült. Auch das Tauchen der Pflanze für mehrere Minuten, beispielsweise in einem Regenfass, kann den gewünschten Erfolg bringen. 
 
  • Ein Standort im Freien ist für Pflanzen immer sinnvoll, sofern es Temperatur und Witterung zulassen 
     
    Allein ein kräftiger, andauernder Regen erspart die eben beschriebene Blattlausbekämpfung mit Wasser. Outdoor kommen weiterhin viele fleißige Helfer wie Vögel, Florfliegen und Marienkäfer (um nur einige zu nennen) hinzu, welche Blattläuse in großer Anzahl willig vertilgen. 
 
  • Blattlausbekämpfung unter Glas 
     
    In Gewächshäusern und Wintergärten können Nützliche als natürliche Gegenspieler eingesetzt werden, wie beispielsweise die räuberischen Gallmücken, oder auch Marienkäfer samt ihrer Larven.