Tipps zur erfolgreichen Aussaat von Samen exotischer Pflanzen

Die Pflanzenvermehrung aus Samen ist die interessanteste und schönste Art der Pflanzenaufzucht. Sämlinge sind sehr zart und empfindlich, es liegt im Wesen dieser Naturprodukte, dass nicht immer alles so klappt, wie man es sich wünscht oder wir es in unseren Aussaat Hinweisen beschreiben. 
 
Die von uns durch sorgfältige Vorauswahl und Qualitätssicherung erzielte hohe durchschnittliche Keimfähigkeit ist nicht allein für eine erfolgreiche Aussaat ausschlaggebend. Während der Aussaat der Samen und der späteren Aufzucht der Sämlinge können Probleme auftreten, denen man mit entsprechendem Wissen im Regelfall gut begegnen kann. Die folgenden Tipps werden daher in den meisten Fällen eine wertvolle Hilfe leisten. 
 
  • Handelsübliche Blumenerde ist zumeist reich an Düngesalzen. Exotische Samen können darin leicht faulen oder bereits gekeimte Pflänzchen gehen ein, weil die Düngesalze den feinen Wurzeln der Pflänzchen Schaden zufügen. Zur Aussaat bitte ausschließlich nährstoffarmes, wasserdurchlässiges Substrat, z.B. spezielle Anzuchterden oder Kokosfasern, verwenden. 
  • Hartschalige Samen sind grundsätzlich vor der Aussaat in raumwarmen Wasser (ideal ist Regen- oder destilliertes Wasser) einzuweichen. Die Pflanzensamen je nach Art für mindestens 24 bis 48 Stunden vorquellen lassen, bis diese sichtlich Feuchtigkeit aufgenommen haben. Erst dann wird gesät. Das Vorquellen der Samen lässt sich durch vorsichtiges, behutsames Anritzen oder Anrauen der Samenschale (Messer, Feile, Schmirgelpapier, etc.) erheblich beschleunigen.
  • Bei der Samenaussaat werden die Pflanzensamen mit ausreichendem Abstand zueinander ausgebracht, damit sich später die jungen Pflänzchen nach der Keimung nicht gegenseitig behindern. Sehr feine Pflanzensamen können mit ein wenig trockenem Sand vermischt werden, dann lassen sich die Samen beim Streuen besser verteilen / dosieren.
  • Die Pflanzensamen sollten nicht mit mehr als 1 bis 2 cm Aussaat Substrat bedeckt werden. Kleine Faustregel: Bedecke die jeweiligen Samen etwa in doppelter Samenstärke mit dem Substrat. Auf sogenannte Lichtkeimer, die nicht mit Erde bedeckt werden sollten, weisen wir in unseren Anleitungen hin. 
  • Halte das Aussaatbehältnis (bspw. ein Zimmergewächshaus) immer gleichmäßig leicht feucht. Staunässe und Trockenheit können Aussaaten schnell verderben lassen. Verwende Regenwasser oder kalkarmes Wasser (ideal ist destilliertes Wasser) zum Befeuchten der Aussaat. 
  • Sorge für gleichmäßige und, sofern erforderlich, hohe Keimtemperaturen (22° bis 28° Celsius). 
  • Das Aussaatbehältnis (Zimmergewächshaus) sollte immer wieder, am besten täglich, belüftet oder mit Belüftungslöchern versehen werden. 
  • Jungpflanzen sollten erst pikiert werden, wenn die Wurzeln kräftig genug sind. Ab einer Keimlings Höhe von etwa 6 bis 10 cm kann mit dem behutsamen Vereinzeln der kleinen Pflänzchen begonnen werden. Das Pikieren erfolgt mit äußerster Vorsicht, damit die feinen Wurzeln der Jungpflanzen nicht beschädigt werden. 
  • Für ein gesundes und kräftiges Pflanzenwachstum sowie eine gute Blütenbildung empfehlen wir hochwertigen Flüssigdünger mit Spurenelementen. Die erste Düngergabe sollte etwa 4 Wochen nach der Keimung der exotischen Pflanzensamen erfolgen, in maximal halber Konzentration der Herstellerangabe. Auch die zweite Düngergabe erfolgt ebenfalls noch in halber Konzentration.