Sämlinge pikieren, wie und warum?

Sämlinge wachsen ihrer Art entsprechend mehr oder weniger zügig heran, sie werden sich bald gegenseitig beengen. Die zarten Pflänzchen wachsen jetzt zu schnell in die Höhe, sie konkurrieren untereinander, um selbst möglichst viel des begehrten und lebensnotwendigen Lichts zu erhalten.
Dies ist nun der Zeitpunkt zum Pikieren der Sämlinge, zum Umpflanzen und Vereinzeln der zarten floralen Lebewesen. Sehr vorsichtig und äußerst behutsam sollte nun das Herausheben der Sämlinge aus dem Aussaat Substrat erfolgen, damit nicht zu viele der feinen Haarwurzeln beschädigt oder abgerissen werden, welche die Lebensgrundlage der Pflänzchen darstellen. 
Im neuen Kulturtopf, am neuen Standort, müssen nun weitere zarte Wurzeln ausgebildet werden, um die weitere Entwicklung der zarten Pflänzchen sicherstellen und ermöglichen zu können. Dieser Vorgang, das Einwachsen in das neue Kulturbehältnis, kann 2 bis 3 Wochen andauern.
 
  • Der Sinn des Pikierens besteht darin, den zarten Pflänzchen mehr Abstand zueinander zu geben und die Ausbildung, die Verzweigung des Wurzelsystems der Jungpflanze zu fördern. Die Pflänzchen wachsen fortan gedrungener, kompakter und viel kräftiger heran.
  • Es empfiehlt sich weiterhin, beim Pikieren, dem ersten Umpflanzen, Pikiererde oder spezielles Aussaat Substrat zu verwenden. Hierdurch werden die Jungpflanzen nochmals angeregt, ihr Wurzelsystem reich und stark verzweigt auszubilden, um lebensnotwendige Feuchtigkeit und Nährstoffe aufnehmen zu können. Es entsteht ein kräftiges, gesundes Wurzelsystem.
  • Ruhe, Vorsicht und Sorgfalt sind beim ersten Pikieren besonders wichtig. Von einer massiven Verletzung erholt sich ein zarter Sämling, sofern überhaupt möglich, nur sehr schwer und langsam.
  • Nach dem Pikieren werden die zarten Pflänzchen gut gewässert, sollten danach aber wieder abtrocknen können, damit sich keine Staunässe einstellt. Ein Schutz vor direkter Sonne und Zugluft ist nun wichtig, damit der ‚Umpflanzschock‘ gut und unbeschadet überstanden werden kann.