Tomaten Aussaat / Tomaten Kultur

Wissenswertes

Die Tomate stammt ursprünglich aus den peruanischen Anden, von den Ureinwohnern Perus und Mexikos zunächst nur als kirschgroße Früchte genossen, Tomaten in der Wildform.
Die im Laufe der Zeit größer gezüchteten 'Tomatle' gelangten 1498 durch Kolumbus in den europäischen Raum. Lange Zeit wurde die Tomate in unseren Breiten nur als Zierpflanze gehalten, da sie giftig sein und Liebeswahn hervorrufen sollte. Als Volksnahrungsmittel trat sie erst im letzten Jahrhundert ihren Siegeszug an.

Allgemeines

Tomaten gehören zur Familie der Nachtschattengewächse und sollten niemals in der Nähe von Kartoffeln angebaut werden. Die Pflanzen lieben als Starkzehrer einen guten, humosen Boden (mit reichlich Kompost versetzt) in sonniger und geschützter Lage. Es sollte ein luftiger und (ideal) überdachter Standort gewählt werden, da dieser guten Schutz vor Wetterkapriolen bietet.
Bei Tomaten handelt es sich, je nach Sorte, zumeist um sehr wüchsige Pflanzen, die für eine Stütze (z.B. Tomatenspiralstab) und regelmäßiges Aufbinden sehr dankbar sind. Der Wurzelbereich sollte mit einer Schicht Mulchmaterial (Stroh, Rasenschnitt ...) bedeckt werden, um ein Austrocknen des Erdreiches zu verhindern. Ein weiterer großer Vorteil des Mulchens: Eventuelle Krankheitserreger können durch Spritzwasser beim Gießen nicht an die Pflanze gelangen.

Die Aussaat / Kultur

Tomaten würden bei unseren kurzen Sommern nicht ausreifen, daher erfolgt eine Vorkultur. Mit der Anzucht wird ab Mitte Februar für den Gewächshausanbau und ab Mitte März für den Freilandanbau begonnen. Als letzter Aussaattermin gilt die 3. Aprilwoche.

Die Tomatensamen werden, etwa im Abstand von 2 cm, in ein mit Aussaatsubstrat gefülltes Behältnis gegeben und feucht gehalten. Als vorteilhaftes Aussaat-Substrat kann ein Sand-Kokohum-Gemisch oder auch reiner Sand empfohlen werden, da sich die kleinen Pflänzchen beim späteren Pikieren (Vereinzeln) hieraus ohne größere Wurzelschäden entnehmen lassen.
Sobald sich die ersten Laubblätter zeigen (das zweite Blattpaar, das erste Blattpaar sind die Keimblätter), werden die Pflänzchen vorsichtig, am besten mit Hilfe eines Pikierstabs, aus ihrem bisherigen Behältnis herausgehoben und in einzelne Töpfe gepflanzt - bitte immer nur die kräftigsten auswählen. Die Pflänzchen können dabei vorsichtig an den Blättern (nicht an den Stengeln !) angefasst werden. Hierbei wird die Wurzel behutsam um etwa 1/3 gekürzt und bis zum Ansatz der Keimblätter eingepflanzt, wodurch ein stärkeres Wurzelwachstum erreicht wird.
Sorge für einen hellen Standort, um ein optimales Gedeihen ihrer Tomaten zu ermöglichen.

Bald werden sich die Zöglinge zu kräftigen Pflänzchen entwickelt haben. Ab einer Größe von etwa 20 cm wird es sehr wichtig, die Pflanzen abzuhärten:
Hierzu werden die Tomaten täglich für einige Stunden an einen geschützten Platz im Freien gestellt, damit sie sich langsam an die Aussentemperaturen gewöhnen können. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Pflanzen nicht in der prallen Sonne stehen, denn auch die Tomatenpflanzen können sehr schnell einen Sonnenbrand bekommen.

Nach den Eisheiligen werden die Tomaten an den endgültigen Standort ins Freiland gesetzt, im ungeheizten Gewächshaus fühlen sie sich bereits ab April wohl. Entferne das untere Blattpaar der Pflanze und setze sie möglichst tief und leicht schräg ins Erdreich, damit ein optimales Anwachsen gewährleistet ist.

Ab jetzt ist es wichtig, den Tomaten sicheren Halt zu geben und für ausreichende Feuchtigkeit zu sorgen, der Wurzelbereich sollte niemals austrocknen. Regelmäßiges Aufbinden und Ausgeizen macht einen Großteil der weiteren Pflege aus.
Ausgeizen: Das Ausbrechen der aus den Blattachseln hervorkommenden neuen Triebe. ‚Kränkelnde‘ Blätter werden umgehend entfernt, um einer Ausbreitung von Krankheiten entgegen zu wirken.

Verwendung von handelsüblichem Dünger bei der Tomatenkultur: Verwende nur die Hälfte der vom Hersteller angegebenen Menge. Weniger ist hier mehr, andernfalls gäbe es in erster Linie Blattwerk zum ernten.

Tomaten sind Sonnenkinder!

Achte darauf, dass die Früchte der Pflanzen nicht über die Maßen beschattet werden. Entferne gegebenenfalls einen Teil des Blattwerkes, aber immer sehr behutsam und niemals zu viel. Je mehr Sonne die Tomaten während des Reifeprozesses tanken können, desto besser (intensiver, süßer) wird das Tomatenaroma.